Was ist Melanin?
Melanine sind rötliche, braune oder schwarze Pigmente (Farbmittel), die durch die enzymatische Oxidation des Tyrosins entstehen (enzymatische Bräunung) und die beim Menschen die Färbung der Haut, Haare oder Augen bewirken.
Gebildet wird Melanin in den Melanozyten der Haut und in der Netzhaut des Auges. Melanin tritt beim Menschen vor allem in zwei Varianten auf: eine braun- schwärzliche (Eumelanin) und eine hellere gelblich-rötliche (Phäomelanin). Das Melanin in der menschlichen Haut und den Haaren sind Mischformen aus Eumelanin und den schwefelhaltigen Phaeomelanin.
Das Mischungsverhältnis dieser beiden Melanintypen ist mitbestimmend für den Hauttyp eines Menschen. Dabei ist der Gehalt an Phaeomelanin in tiefrotem Haar besonders hoch und nimmt über braune und schwarze Haare hin ab. Melanin bildet sich in der Haut vermehrt bei Sonneneinstrahlung und dient vermutlich als Lichtschutz vor dem schädlichen Einfluss der UV-Strahlung der Sonne. Eines der Hauptargumente für die UV-Schutzfunktion ist die Beobachtung, dass stark pigmentierte Bevölkerungsgruppen in geringerem Maße an sonneninduziertem Hautkrebs („Melanom“) erkranken als schwächer pigmentierte Bevölkerungsgruppen.
Allerdings ist schon lange die hohe Erkrankungsrate für Melanome bei rothaarigen Personen bekannt, so dass dieser Melanin-Typ möglicherweise die Haut eher sensibilisiert statt sie zu schützen.
Melanin (griech. Melas“Schwarz“)
Man geht davon aus, dass die Hautfarbe einer Population eine evolutionäre Anpassung an die vorherrschende Sonneneinstrahlung ist. Dabei sind folgende Funktionen des Melanins bekannt:
- Zum einen wird die Haut durch das Melanin vor der Ultraviolettstrahlung der Sonne geschützt - ohne Melanin würde die Haut eher altern, oder leichter Hautkrebs entwickeln
- Das Melanin unterbindet die potentiell erbgutschädigende Wirkung, insbesondere der UVB-
Strahlung.
- Zum anderen wird das im Blut zirkulierende Folsäure vor der Ultraviolettstrahlung geschützt - ohne diesen Schutz würde sie schnell abgebaut werden.
- Folsäure ist wichtig für die Entwicklung junger Embryos und spielt eine wichtige Rolle bei der
Spermienproduktion.
Hellhäutige Menschen, die zu viel ultraviolette Strahlung abbekommen und nicht vermehrt Folsäure durch die Nahrung aufnehmen, müssen daher mit verminderter Fruchtbarkeit oder einem erhöhten Risiko von Entwicklungsschäden des Kindes rechnen. Melanin hat auch eine nachteilige Rolle. Je mehr Melanin in der Haut ist, umso weniger Vitamin D kann in der Haut produziert werden. Dunkelhäutige Menschen, die in hohen Breiten leben, können an Vitamin-D- Mangel leiden und sollten daher ihre Nahrung entsprechend zusammenstellen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die gesundheitlich optimale Hautfarbe von der Sonnenbestrahlung und kulturellen Gegebenheiten (z. B. Kleidung, Vitamin D oder Folsäurehaltigen Nahrungsmitteln) abhängt.
Frauen haben im Schnitt eine drei bis vier Prozent hellere Haut als Männer.
Albinos haben aufgrund einer genetischen Veranlagung kein oder deutlich weniger Melanin, und infolge dessen weiße oder hellere Haut und Haare.